Guest book (German)
Torgau war die Hölle
Ich war von Mitte 1974 bis Anfang 1976 in der Gruppe C2/2, der "Erzieher" war Oberleutnant Tischer.
peter bardch
hallo peter barsch hast du eine e mail adresse damit ich dir mal mailen kann,kännst du noch funki (leutnant westphal)der musste sich immer bücken wen er durch die zellentür reinmachte oder unterleutnant kugelplitz das war ein ganz schlimmer zeitgenosse meine e-mail winkelmann.mail@t-online.de
Das Grauen hat einen Namen ...
Es ist ja kaum fassbar, was in Torgau … Jugendwerkhof / Fort Zinna … alles gelaufen ist. Wie Menschen - über Jahre hinweg wie Freiwild gejagt wurden - in Verhören zugeschlagen wurde - ihnen das Leben mit Brutalitäten zur Hölle gemacht wurde - wie sie durch die Gänge gejagt, gefoltert und die Knüppel geschwungen wurden - wie Menschen in den Tod getrieben wurden. Es ist wirklich kaum fassbar. Und dann lese ich hinsichtlich der Suche nach Verantwortlichen immer wieder was von „die Stasi“ … die böse Stasi etc. Korrekterweise müsste es aber heißen: es war nicht die Stasi, die das fabriziert hat. Es waren Menschen … Menschen in Torgau, die das gemacht haben. Genauer gesagt: vorwiegend Menschen, die im öffentlichen Dienst beschäftigt waren … in Torgau ... und die sich partiell ggf. auch heute noch auf Kosten des Steuerzahlers ein schönes Leben machen. Und wenn ich dann lese, dass die Verurteilung der brutalen Monster in Menschengestalt nur in Einzelfällen erfolgte und das Gericht in diesen Einzelfällen lediglich Geldstrafen verhängte, da kann man sich doch nur an den Kopf fassen. Da passt es doch schon fast maßgeschneidert ins Konzept, dass der Torgauer Stadtradt rund 20 Jahre (?!) brauchte, um eine Überprüfung der Stadträte auf eine frühere Tätigkeit für die DDR-Stasi in die Wege zu leiten … 20 Jahre !? Ich weiß schon, weshalb ich niemals nach Torgau fahren und dort auch keinem älteren Menschen die Hand geben würde, der im öffentlichen Dienst beschäftigt war. Vielleicht hat die gleiche Hand vorher ja auch mitgemacht, Menschen systematisch in den Tod zu treiben.
Einweihung des Mahnmals am 09.05.2010
Am 09.05.2010 hatte ich eine Einladung zur Einweihung des Mahnmals wie es off hieß:"Für die Opfer der NS-Militärjustiz,der sowjetischen Speziallager 8+10 und der DDR Strafvollzugsanstalt.Doch wenn ich geahnt hätte was ich dem Ort des Gedenkens erleben mußte macht mich das nach 14 Tagen immer noch wütend.Es waren dort Leute anwesend,die keine Einladung hatten aber mit ihren ausgerollten Spruchbändern von den Antifa-Linken aus Leipzig uns provozierten und mich persönlich attackierten.Der "Höhepunkt"war aber als nach der Mahnmal-Enthüllung der 89 jährige Vorsitzende des Opferverbandes der NS-Militärjustiz Ludwig Bau- mann das Mahnmal als Schandmal bezeichnete.Er verlangte neben einer Tafel mit Namen der NS- Richter,die ohne Gerichtsverhandlung in den Speziallagern umkamen ein noch größere räumliche Trennung zwischen beiden Gedenkorten,obwohl schon eine 2m hohe Hainbuchenhecke die beiden Gedenkorte trennt.Wenn man sich über die Vita des Herrn Baumanns informiert kann man folgendes erfahren.Seine Anti- Naziaktivitäten bestande´n darin,daß er 1942 mit seinem Freund Kurt Oldenburg in Frankreich nach Bordeaux desertieren wollte und an der Grenze zwischen dem bestzten und unbesetzten Frankreich festgenommen wurde.Bei Desertation mit Waffen wurde normalerweise das Standrecht verhängt,daß er mit 12 Jahren Zuchthaus,von denen er 3 Jahre absitzen mußte kann man nur als Riesenglück be- zeichnen.Es berechtigt ihn aber nicht dazu die Opfer der sowjetischen Speziallager und der DDR Terrorjustiz zu diffamieren.Ich möchte nur noch daran erinnern,daß an der innerdeutschen Grenze Zivilpersonen,die von Deutschland nach Deutschland wollten brutal umgebracht wurden.
Beitrag vom 29.01.2010,von Thomas,über Luckau.
Hallo Thomas,würde Dich gerne persöhnlich kennen lernen.Meine E-mail : margittakalle@t-online.de Viele liebe Grüße,an Alle die den ganzen Scheiß mitgemacht haben,Kopf hoch,wir haben schon ganz andere Dinge durchgemacht.Gruß Kalle.
Hallo Bernd
Ich war zwischen 73-75 in Luckau. Außenkomando Finsterwalde. Kann sein das wir uns kennen.
Gestohlene Jugend - gestohlene Lebenszeit
Es nicht so einafch, über 'DASS' zu berichten oder zu schreiben, was man in in Torgau 'erlebt' und 'gelebt' hat. Zunächst dachte ich auch, ich schreibe einafch auf, was ich während meiner Haftzeit erlebt habe, aber die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Da werden Erinnerungen wach über 'dass', was man 'erleben' und 'übersich ergehen' lassen musste. Es ist nicht so einfach, über Erlebnisse und Erfahrungen zu sprechen oder zu schreiben, wie es sich 'Unbeteiligte' so einfach vorstellen. Man hört auf, macht eine Pause - die Monate oder Jahre andauert, weil man einafch nicht verstehen kann, warum Menschen so grausam sein können. Man redet sich ein, es war doch gar nicht so schlimm und vergisst, mögliche Folgen werden ignoriert. Wird man nach so einer Aussetzung des Bösen - nicht zwangsläufig selber gefühlslos oder böse? Kann man das überhaupt verstehen? Begreift man überhaupt, was da in einem passiert? Glauben wir zu wissen - was richtig ist? Nach fast vierzig Jahren nach der Haft muss ich erkennen, ich habe keine einfache Antwort, denn ich habe auf einmal mehr Fragen als Antworten.
Gästebuch
Sehr geehrter Herr Hiop sehr geehrte Ehemalige, mein kleiner Beitrag dessen Inhalt Sie Herr Hiop anzweifeln, ist ein winziges Stück Erinnerung an Gewesenes. Ihre Zweifel kann ich nicht ausräumen und brauche es auch nicht zu tun. Es ist für SIe egal denn es ist meine kleine Erinnerung und nicht die ihre. Ich habe mit diesen Tatsachen zu kämpfen denn es sind meine unvergesslichen dunklen Erlebnisse und nicht ihre. Also ist es uninteressant ob Sie Zweifel haben oder nicht. Ich war dabei und zwar unmittelbar. Ich hatte in dieser Nacht als Peter Pelka Starb unvorstellbare Angst um mein eigenes 14 Jahre altes Leben. Ich habe Stundenlag panisch gegen die Tür getrommelt und so geschrien das die ganze Stadion erwachte nur es kam kein Schließer. Danach Verlegung und Verhöhre, Verhöhre, Verhöhre. Alle wollten sich reinwaschen und ich war die gesamte weitere Haftzeit der "Anscheißer".Das Erlebnis für einen 14 Jährigen . Nein bitte Herr Hiop ich werde ihre Zweifel nicht ausräumen. Wenn Sie Zweifeln wollen dann bitte oder informieren Sie sich selbst wenn Sie das interessiert. EIn Mord oder Totschlag durch Gefangene in einer Haftanstalt wird irgendwo dokumentiert sein. Herzlich Mattias Schubert
Anmerkung der Redaktion
Die Angaben zum Tod von Peter Pelka sind nach den uns vorliegenden Gefängnisunterlagen korrekt. Er ist am 15.6.1974 an den Folgen von Mißhandlungen durch jugendliche Mithäftlinge in der StVA Torgau gestorben.
Torgau 1958
Hier aus Erinnerungen meiner Haftzeit in Torgau von 1956 bis August 1964 - Frankfurt/Oder, den 01.06.1992.
Wortgetreue Textabschrift des Führungsberichts der Vollzugsanstalt Torgau von 1958.
Seine bisherige Führung und Disziplin entsprachen nicht immer den Anforderungen. Er nahm verbotene Gegenstände mit in die Zelle und benahm sich gegenüber dem Aufsichtspersonal Disziplinlos, b.z.w. widersprach dessen Weisungen. Auf Grund dessen mußte er bereits einigemale mündlich verwarnt werden. Gegenüber den Mitgefangenen benahm er sich bisher ruhig und verträglich. K. ist seit langer Zeit im A.-Betrieb Meißen als Dreher eingesetzt. Seine Arbeitsleistungen sind gut und er wurde auf Grund dessen im Januar 1958 mit 20,- DM ausgezeichnet. Seine Disziplin am Arbeitsplatz ist ebenfalls nicht immer befriedigend. Der Strafgf. K. ist Leser der Berliner Zeitung und benutzt aus der Gefangenenbücherei allgemeine Literatur. An der Entwicklung in der DDR ist er nicht interessiert. Obwohl von ihm selbst noch nicht festgestellt wurde, daß er negative Diskussionen führt, muß unbedingt erwähnt werden, daß er negativen Gesprächen unter Mitgefangenen nicht entgegentritt und auch das Aufsichtspersonal hiervon nicht verständigt, sondern sich zurückhaltend benimmt. Die Leitung der Strafvollzugsanstalt Torgau ist der Ansicht, daß bei dem K. bisher keine wesentlichen Erziehungserfolge erreicht wurden. Seine oben erwähnten guten Arbeitsleistungen stehen im Gegensatz zu seiner politischen Einstellung, welche sich seit seiner Straftat kaum verändert hat. Auf Grund dessen wird eine eventuelle Herabsetzung seiner Strafe nicht befürwortet. Tuschling Hauptmann der VP -------------------- ----------------------- ------------------------ Fast gleichlautende Berichte 1959, 1960 und 1962. Leiter der Anstalt Tuschling ab 1960 Major. Sein Stellvertreter Heidler, Oberleutnant.
Karl-Heinz Freitag (Luckau)
Ich war 1973/74 in Luckau; § 213 (RF) Die schlimmste Zeit meines Lebens und ich war später in Pankow, Hohenschönhausen, Brandenburg ... aber Luckau war die Hölle!